Sportler mit politischer Erfahrung – Norbert Born ist der neue Chef im Kreissportbund

Namen, Jahreszahlen und die damit verbundenen Geschichten kann Norbert Born viele erzählen. Der 55-Jährige, der vor wenigen Tagen zum Präsidenten des Kreissportbundes gewählt wurde, erzählt dann wie er das legendäre Fußballspiel der DDR-Auswahl während des Ostsee-Urlaubs bei Nachbarn gesehen hat und noch heute die Aufstellungen beider Teams verinnerlicht hat.

Oder von den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul, als er Radfahrer Olaf Ludwig zu Straßen-Gold strampeln sah. „Da war meine Tochter noch klein und schrie in der Nacht. Ich stand auf und habe beim Flasche-Geben den Fernseher angestellt“, erinnert er sich. „Und da habe ich mehr oder weniger durch Zufall früh morgens den Sieg von Ludwig gesehen.“

Norbert Born ist schon zwei Wahlperioden im Kreissportbund Mansfeld-Südharz tätig

Norbert Born ist der neue Präsident im Kreissportbund. Er engagiert sich in dieser Position auch für den Ringsport. Foto: Jürgen Lukaschek

Zwei Wahlperioden lang ist Norbert Born nun schon im Kreissportbund tätig, seit 2014 war er zusammen mit Holger Scholz in einer Doppelspitze aktiv, nachdem der ehemalige Landrat Dirk Schatz seinen Posten als Kreissportbund-Präsident abgegeben hatte. „Wir wollten so schnell keine Neuwahl und haben dann diese Übergangslösung gemacht“, sagt er.

„Holger und ich haben uns gut verstanden“, betont er. Scholz, Präsident des VfB Sangerhausen, kümmerte sich um die Belange des Breitensports, Born war für die Finanzen zuständig. Während Scholz weiterhin in gleicher Funktion bleiben wird, führt Born den KSB nun an.

„Ich möchte mich für die Bedürfnisse der Sportler über 60 Jahre einsetzen“, sagt er. Dazu soll es einen Seniorenwart geben, der sich etwa um Angebote für die Senioren kümmert. Zudem ist ihm die Zusammenarbeit zwischen dem Verband und dem Schulsport ein großes Anliegen, unterstreicht Born.

Schulübergreifende Sportwettbewerbe sollen vom KSB organisiert werden

„Wir haben viele engagierte Sportlehrer im Landkreis. Ich möchte einen Mitarbeiter damit beauftragen, sich um schulübergreifende Wettbewerbe zu kümmern.“ So soll die Motivation hochgehalten und der Leistungssportgedanke gestärkt werden. Das solle nicht heißen, dass fortan alle Olympiasieger aus dem Landkreis stammen.

„Aber Kinder und Jugendliche sollen so noch mehr für Sport begeistert werden.“ So soll beispielsweise bei Fragen der Organisation oder Logistik für solche Wettbewerbe unterstützt werden.

Er selbst hat einen Begeisterungsschub nicht mehr nötig. Trotz Knie-Problemen spielt er immer noch aktiv bei Eintracht Kreisfeld in der Alten-Herren-Mannschaft. „Da sind einige Gegenspieler zwanzig Jahre jünger“, sagt er lachend. Aber auch Leichtathletik (Bestzeit über 100 Meter: 12,1 Sekunden) oder Schwimmen genießen seine Leidenschaft.

Sportler mit politischer Erfahrung – Norbert Born saß viele Jahre im Landtag von Sachsen-Anhalt

„Wir müssen alle Sportarten im Blick haben. Das ist schwer genug. Aber vielerorts wird gute Arbeit geleistet, egal ob beim Ringen, Tischtennis oder Handball.“

Nun will Born dieses Potenzial nutzen, auch durch seine politischen Kontakte. Viele Jahre saß er für die SPD im Landtag, ist mittlerweile Kreistagsvorsitzender und Büroleiter des SPD-Büros der Bundestagsabgeordneten Katrin Budde (SPD) in Sangerhausen.

„Natürlich kann ich Erfahrungen und Kontakte aus der Politik nutzen“, sagt Born. „Zum Beispiel, wenn es um das Thema Fördermittel geht, um Sportstätten neu zu gestalten.“ All das soll den gebürtigen Eisleber mindestens vier Jahre lang beschäftigen, denn: „Sport ist meine Leidenschaft und auch eine Art Lebensphilosophie für mich“, sagt Born. (mz)

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