von Christoph Krumrey
Christina Rotenburg – im Verein liebevoll „Pauline“ genannt – ist bereits seit dem Beginn der 1990er Jahre mit dem Ringen in der Altmark verbunden. Sie hat den Weg zur Ringer-Abteilung des ESV Lok Stendal durch ihren Sohn Jan gefunden. „Er ist damals etwas zufällig zum Ringen gekommen. Ein Freund aus dem Kindergarten hat ihn einmal mitgenommen und schon war der Grundstein gelegt. Das Training hat ihm meistens Spaß gemacht, manchmal mussten wir als Eltern auch ein wenig Schützenhilfe leisten. Aber, da wir schon immer eine sportbegeisterte Familie waren, haben wir das natürlich immer wieder gern getan und von Neuem motiviert, wenn es mal nicht so lief.“, erinnert sich die stolze Mama zurück. Die Begeisterung des Sohns für das Ringen hat auf die Mama abgefärbt. Es gab Zeiten, zu denen es keine Turnierteilnahme der Stendaler Schwerathleten ohne sie gab. In den folgenden Jahren brachte sie sich stärker in das Vereinsleben ein.
Seit Juli 1994 ist sie Vereinsmitglied. Später wurde Rotenburg sogar zur Kassenwartin der Abteilung Ringen gewählt. Bereits bei der Gründung des RSV Stendal 07 im Mai 2007 war sie anwesend und wurde abermals zur Kassenwartin gewählt. Durch dieses ehrenamtliche Engagement verwaltete sie nicht nur das Geld der Stendaler Ringer, sie nahm an unüberschaubar vielen Sitzungen des geschäftsführenden Vorstands des RSV Stendal 07 mit dem Vorsitzenden Björn Buchhorn und dem stellvertretenden Vorsitzenden Rainer Stoll teil. Somit bestimmte sie maßgeblich über die Entwicklung des Ringkampfes im nördlichen Sachsen-Anhalt mit.
Am 17. Oktober 2024 war Christina Rotenburg in die Staatskanzlei nach Magdeburg eingeladen worden. Sachsen-Anhalts Sportministerin Dr. Tamara Zieschang zeichnete 14 Ehrenamtliche für ihre hohes Engagement und acht aktive Einzelsportler*innen sowie Mannschaften aus. Erstere stehen oftmals abseits der öffentlichen Wahrnehmung – so wie Christina Rotenburg. Sie wurde vom RSV Stendal 07 vorgeschlagen und der KSB Stendal-Altmark e. V. schloss sich dieser Entscheidung an. In den Dankesworten wurde betont, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement sei. Außerdem würde dieses nicht nur das sportliche, sondern auch das soziale und gesellschaftliche Miteinander fördern.
Die ehrenamtliche Arbeit hält auch jung. Besonders bringt sich Rotenburg immer bei den Veranstaltungen und Turnieren wie dem eigenen Rolandpokal, aber auch Landes- und Mitteldeutschen Meisterschaften in Stendal ein. Dadurch ist sie auch weit über die Grenzen der Altmark in Ringerkreisen bekannt. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften der Kadetten im freien Ringkampf 2021 in Stendal dar. Dies war die erste DM, die der Landesringerverband Sachsen-Anhalt ausrichtete.
Über all diese Jahre wurde Rotenburgs Faszination für das Ringen nicht kleiner. Den Grund erklärt sie so: „Sport allgemein ist eine Sache, die viele Menschen vereint, die z. B. auf der Matte bissige Gegner sind, aber am Ende des Wettkampfs sich gratulieren und auf die Schulter klopfen. Das ist ein gutes Gefühl.“