Mit tiefem Bedauern teilt der Landesringerverband Sachsen- Anhalt e. V. den schmerzlichen Verlust des hochgeschätzten ehemaligen Freistil Weltklasseathleten und internationalen Spitzenkampfrichter Eberhard Probst mit.
Eberhard Probst wurde am 04. Juni 1955 in Querfurt geboren, wuchs dort auf und begann 1966 bei der BSG „Aufbau“ Merseburg das Ringen. Frühzeitig, sehr erfolgreich, besuchte er die Kinder- und Jugendsportschule in Halle an der Saale. Diese war der Grundstein zu seinen weiteren sportlichen Erfolgen.
Im Zeitraum von 1970 bis 1985 sammelte Eberhard 17 DDR – Meistertitel für den Sportclub Chemie Halle und ist damit einer der erfolgreichsten nationalen Freistil-Ringkampf-Meister ganz Deutschlands. Parallel dazu betrat Eberhard ab 1974 für den Deutschen Ringerverband der DDR erfolgreich internationales Parkett.
Foto: Spiele der XXII. Olympiade in Moskau
Seine Medaillenliste ist lang, hier einige seiner größten Erfolge:
• EM-Bronze 1976 in Leningrad/UdSSR
• 8. Platz bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal/CAN
• EM-Bronze 1979 in Bukarest/ ROM
• WM-Bronze 1979 in San Diego/ USA
• 5. Platz bei den Olympischen Spielen in Moskau/UdSSR
• EM-Bronze 1981 in Lodz/POL
• WM-Bronze 1982 in Edmonton/ CAN.
Nach seiner aktiven Kariere begann Eberhard 1984 eine ebenso erfolgreiche Karriere als „Unparteiischer“ und entwickelte sich aufgrund seiner zurückhaltenden, sachlich-ruhigen und fachmännischen Art ab 1986 auch international zu einem der besten Kampfrichter der Welt, Kategorie „Exzeptionell“.
Zu seinen ersten Olympischen Spielen als Kampfrichter, den bis dato dritten insgesamt, wurde Eberhard 2004 nominiert. In Athen vertrat er gemeinsam mit seinem Freund und langjährigen Weggefährten Fredi Albrecht den Deutschen Ringerbund. Als einziger deutscher Mattenleiter vertrat er Deutschland 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking.
National übernahm er von 2003 bis 2013 die Verantwortung als Kampfrichterreferent des Landesringerverbandes Sachsen-Anhalt e. V. Von 2005 bis 2015 vertrat er den Deutschen Ringerbund als stellvertretender Kampfrichterreferent.
Bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning 2009 erhielt er die „Goldene Pfeife“, die höchste Auszeichnung des Ringer-Weltverbandes FILA für Kampfrichter.
Nachdem er sich ab 2015 peu à peu aus dem Wettkampfgeschehen zurückzog, erstellte er noch zu guter Letzt eine Chronik zur Geschichte des Ringens in Sachsen-Anhalt.
Wir verlieren mit Eberhard einen großartigen Sportler, Kampfrichterkollegen und Mentor. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Frau Andrea und seinen Angehörigen, denen wir unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen.
Landesringerverband Sachsen-Anhalt e. V.