Erik Thiele zur WM in Budapest ausgeschieden

Budapest – Bei den Weltmeisterschaften der Männer und Frauen in Budapest (HUN), schieden am dritten Wettkampftag mit Martin Obst (79 kg/1. Luckenwalder SC) und Erik Thiele (97 kg/KAV Mansfelder Land) die letzten beiden deutschen Freistilringer aus dem Wettkampfgeschehen aus.

Erik Thiele kämpfte in der Qualifikation gegen Abraham Conyedo-Ruando (ITA) über weite Strecken des Kampfes mit, erst in Runde zwei geriet der Ringer aus Sachsen-Anhalt durch einen Beinangriff des Italieners, der in Kuba das Ringen erlernt hatte, in Rückstand. Kurz vor Kampfende hatte der Deutsche Meister die Chance zum Ausgleich, Conyedo-Ruando wehrte den Angriff jedoch ab, damit blieb es beim 0:2 aus Sicht von Erik Thiele. Im Viertelfinale musste auch Abraham Conyedo-Ruando gegen Titelverteidiger Kyle Snyder (USA) eine Niederlage hinnehmen, damit war auch der letzte, deutsche Freistilringer aus dem WM-Rennen.

Bundestrainer Jürgen Scheibe hatte sich zu seinem 50. Geburtstag eigentlich andere Resultate gewünscht. „Schon bei Ahmed Dudarov (86 kg/SV Triberg) war gleich am ersten Wettkampftag mehr drin, ebenso bei Erik Thiele, die beide gute Chancen hatten, sich in der Ergebnisliste ihrer Gewichtsklassen weiter nach vorn zu schieben. Nick Matuhin hatte einfach Lospech, niemand hatte damit gerechnet, dass der Olympiasieger von Rio 2016 und Vizeweltmeister des Vorjahres Taha Akgul (TUR) das Finale verfehlt und Martin Obst hat mit Kyle Deak und Dawit Khutsischwili zwei Überflieger seiner Gewichtsklasse erwischt“, so Scheibe, der nur mit 4 Ringern nach Budapest reiste, da sich Alexander Semisorov (RV Rümmingen) sowie Ersatzringer Niklas Dorn (KSC Hösbach), die für das Limit bis 65 kg vorgesehen waren, verletzt hatten und die WM absagen mussten.

„Wir haben es schwer, uns fehlen einfach die Trainingspartner, während die führenden Nationen täglich mit Weltspitzenringern arbeiten und trainieren können, da in Russland, Aserbaidschan, Georgien, oder in der Türkei gleich mehrere, gleichstarke Ringer in jeder Gewichtsklasse zur Verfügung stehen und der berufliche Weg dort für die besten Athleten längst geebnet ist, während unsere Athleten da meist noch an mehreren Fronten kämpfen müssen“, beschreibt Scheibe die Probleme der deutschen Ringer, die schon weite Reisen in Angriff nehmen müssen, um gemeinsam mit den stärksten Ringern der Welt trainieren zu können.

Bericht & Fotos: Jörg Richter