Dieter Zinke schenkt dem Museum Weißenfels seine Ringerstiefel

Dieter Zinke ist ein Urgestein der Ringerszene. Auch mit 71 Jahren denkt er noch lange nicht ans Aufhören. Er ist als Mannschaftsleiter aktiv und trainiert regelmäßig beim Ringersportverein Merseburg, den er 1991 mitgegründet hat. Einen Glücksbringer, der ihn durch einen großen Teil seiner sportlichen Karriere begleitet hat, überreichte Dieter Zinke am 6. März 2019 dem Museum Weißenfels: seine Ringerstiefel der DDR-Marke Germina. Die Schuhe werden zunächst in einer Vitrine für Neuzugänge am Museumseingang zu sehen sein. Dort befinden sie sich in bester Gesellschaft. Schließlich fanden auch die Schuhe von Floorball-Rekordnationalspieler Tim Böttcher und die Stiefel von Skispringer Dieter Thoma einen Platz in dem Schaukasten. In der geplanten Sportsfreunde-Ausstellung Ende des Jahres 2019 sollen die Ringerstiefel ebenfalls eine Rolle spielen.

Dieter Zinke überreicht seine Ringerstiefel an Museumsmitarbeiterin Isabell Aurin-Miltschus. [Foto: Katharina Vokoun]

Ganze 37 Jahre haben die Sportschuhe Dieter Zinke begleitet. Getragen hat er sie immer nur bei Wettkämpfen. „Als mein Verein BSG Chemie Wallhausen 1982 in die DDR-Liga aufgestiegen ist, gab es für jeden Ringer als Geschenk ein Paar Ringerstiefel“, erinnerte sich Dieter Zinke. Die petrolfarbenen Schuhe in Größe 43 hat er gepflegt. Das Wildleder an der Schuhkappe und der Meshstoff am Schaft sehen fast wie neu aus. Auf einem Schild im Inneren der Sohle lässt sich sogar noch der Preis ablesen: 55,50 DDR-Mark haben die Treter einst gekostet. „Es sind Spezialschuhe, die durch ihre Elastizität eine gute Beweglichkeit erlauben und trotzdem den Knöchel schützen“, erklärte der rüstige Rentner. Dass seine Ringerstiefel jetzt in der Schuhausstellung des Museums Weißenfels zu sehen sind, macht Dieter Zinke stolz. „Es ist eine Anerkennung für mich und auch ein bisschen Werbung für den Ringersport in der Region“, sagte er.

Dieter Zinke begann 1961 mit dem Ringen bei seinem damaligen Heimatverein „BSG Chemie Wallhausen“. Dort nahm er noch vor der Gründung der neuen Sektion „Ringen“ am ersten Training teil – und das eigentlich nur aus Trotz, weil ihm seine Mutter verboten hatte, zum Fußballtraining zu gehen. Vom Ringen ließ sich Dieter Zinke nicht mehr abbringen. Alle Einwände der Eltern waren vergebens. „Der Kampf Mann gegen Mann, und das ohne Hilfsmittel – das reizt mich bis heute an dem Sport“, sagte er. Seine Begeisterung und sein Fleiß beim Training wurden mit sportlichen Erfolgen belohnt. Allein an den „German Masters“ – den deutschen Meisterschaften im Ringen –  nahm Dieter Zinke 19 Mal teil. In dieser Zeit holte er 16 Mal Gold, 20 Mal Silber und 1 Mal Bronze. Auch bei den Weltmeisterschaften in Bukarest und in Freiburg zeigte er sein sportliches Können. Seit dem Jahr 1990 lebt Dieter Zinke in Weißenfels. Bis heute trainiert er beim Ringersportverein Merseburg.

Ringer Dieter Zinke signiert seine Ringerstiefel, bevor diese im Schaukasten des Museums Weißenfels der Öffentlichkeit präsentiert werden. [Foto: Katharina Vokoun]
Bericht: Stadt Weißenfels