Fabio Moleiro aus Halle holt ohne Punktverlust Gold beim Brandenburg-Cup

Nach einem harten Trainingslager in Raciborz/Polen in der vergangenen Woche, ging es für ein kleines Team des Landesringerverbands Sachsen-Anhalt zum Internationalen Brandenburg-Cup nach Luckenwalde. 126 Teilnehmer aus Polen, Ungarn, Frankreich, Bulgarien, Litauen, der Ukraine und der Slowakei standen auf der Matte und zeigten hier ein hochklassiges Turnier.

Für die Delegation stach dieses Mal besonders Fabio Moleiro von der TSG Halle-Neustadt hervor. In seiner Auftaktbegegnung mit Justin Schlosser aus Brandenburg holte er sich schnell und souverän den Schultersieg und zog so bereits ins Halbfinale ein. Hier stand ihm Leo Gaal aus dem Saarland gegenüber, den er in gleicher Manier beherrschte und das Duell vorzeitig per Schultersieg für sich entschied. In einem spannenden Finale stand er dann dem Nürnberger Adrian Barnowski gegenüber. Dieser ging als amtierender Deutscher Meister in den Kampf, womit klar war, dass es hier nicht leicht werden sollte. Beflügelt von den ersten beiden Siegen kämpfte Fabio befreit auf und zeigte von Anfang an, dass er mit seinem Kontrahenten auf Augenhöhe mithalten konnte. Mit schnellen Aktionen und sauberen Techniken erarbeitete er sich im Kampfverlauf einen soliden 6:0-Punktevorsprung, den er bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gab. Eine starke Leistung und ein lang ersehnter Erfolg für den jungen Sportschüler, der auf seinem Weg zum Titel sogar noch ohne Punktverlust blieb.

In der stark besetzten Gewichtsklasse bis 71 kg gingen mit Nick Büchner vom HTB Halle und Ibrahim Ismailov von der TSG Halle-Neustadt gleich zwei Hallenser an den Start. Fast schon traditionell für solche Konstellationen trafen sich beide auch direkt in ihrer Auftaktbegegnung, die Nick mit einem Punktsieg für sich entschied. Im anschließenden Achtelfinale kam es für ihn zum Aufeinandertreffen mit Marian Rall vom KSV WInzeln. In einer Neuauflage des diesjährigen Halbfinals der Deutschen Meisterschaften konnte Nick von Beginn an auftrumpfen und setzte vor allem kämpferische Akzente. Abgeklärt erarbeitete er sich eine solide Punktführung, brachte diese dann auch sicher über die Zeit und holte sich die Revanche gegen den amtierenden Deutschen Meister. Im Viertelfinale gegen Nasan Zakarkhiv aus der Ukraine war dann leider die Luft raus und der harte Einsatz in der vorhergehenden Begegnung wurde deutlich sichtbar. Gegen die schnellen Angriffe seines Gegners fand er hier keine Mittel mehr und musste eine deutliche Niederlage hinnehmen. Durch sein vorzeitiges Turnier-Aus blieb auch für Ibrahim keine Möglichkeit mehr in das Turnier einzugreifen.

Eine ganz knappe Entscheidung wurde es an diesem Wochenende für Emil Thiele vom SV Braunsbedra, der in seinem ersten Jahr bei den Kadetten als jüngster Teilnehmer des Teams an den Start ging. In der Gewichtsklasse bis 92 kg traf er auf Yusuf Senyigit aus Nürnberg. Lange blieb der Kampf offen, dochtrotz viel Einsatz und Kampfgeist gelang es Emil nicht die entscheidende Wertung zu machen. Somit sicherte sich sein Gegner mit einer hauchdünnen 2-Punkteführung den Sieg und das Weiterkommen im Turnier. Da Senyigit nicht das Finale erreichte, war der Wettkampf für Emil leider bereits hier vorbei.

Für Zachary Schmatloch vom HTB Halle lief es an diesem Tag nicht wie gewünscht. In seinem ersten Kampf unterlag er unerwartet gegen den Warnemünder Maximilian Thoms und schied damit aus dem Turnier aus. Bei ihm war der Stress und die fehlende Trainingszeit in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung deutlich zu spüren, da sich die Sekundarschüler noch bis einen Tag vor dem Turnier in der letzten Prüfungsphase ihrer Abschlussprüfungen befanden. Zudem gab er seine Premiere in der Gewichtsklasse bis 51 kg und muss sich hier noch an die höheren physischen Anforderungen gewöhnen.

Insgesamt kann man mit einer Goldmedaille bei einem starken Turnier wie diesem sehr zufrieden sein, dennoch wäre bei dem ein oder anderen Athleten mit mehr Konzentration und Einsatz noch mehr möglich gewesen. Für die Kadetten geht es nun in eine längere Wettkampfpause, in der der Fokus zunächst auf der Regeneration liegt. In der ein oder anderen Trainingseinheit wird zudem an einigen festgestellten Technik- und Taktikproblemen zu arbeiten sein, um auch in der neuen Saison nach den Sommerferien vorne mit dabei zu sein.

Bericht: Jan Friedl